Die ältesten Amphoren

Ein Blick in die reiche Weintradition von der Steinzeit bis zur Eisenzeit

Die ältesten Amphoren (georgisch: Kwewri / Qvevri) wurden im Neolithikum auf dem Gebiet Georgiens hergestellt. Ein altes Weingefäß, das man auf dem Berg Chrami aus dem VI.-V. Jahrtausend v. Chr. gefunden hatte, war mit Weintrauben verziert. Auf dem Territorium Georgiens hat man bereits viele Kwewris aus der frühen und mittleren Bronzezeit gefunden, aber die Art von Kwewri, die dem zeitgenössischen georgischen Kwewri am nächsten kommt, wurde in einer alten Siedlung in der Nähe von Rustawi gefunden. Dieser Kwewri stammt aus der frühen Eisenzeit (VII. Jahrhundert v. Chr.) und hat einen flachen Boden und einen Steindeckel. Die Schultern sind von drei geraden und zwei gewellten Zierbändern umgeben. Außerdem trägt der Kwewri auch auf einer Seite ein Symbol.

Geschichte des georgischen Weinbaus - Die ältesten Amphoren - Kwewri
Kwewri – Tongefäß © GNTA

Es wurde festgestellt, dass Kwewris seit dem VI. Jahrhundert v. Chr. in großem Umfang bei der Weinherstellung verwendet wurden. Viele von denen aus dieser Zeit wurden sowohl in Ost- als auch in Westgeorgien gefunden. Trotz der Ähnlichkeit in der Verwendung unterschieden sich die west- und ostgeorgischen, d. h. kolchischen und iberischen Kwewris (in Westgeorgien Tschuri genannt) in Form, Herstellung, Farbe und Dekoration stark voneinander.

Die Form des georgischen Kwewri ist zwar im III. -II. Jahrtausend v. Chr. entwickelt worden, aber bis zum III. Jahrhundert v. Chr. waren kleine Kwewris verbreitet. Diese waren nicht höher als 1,5 m, hatten einen flachen Boden und eine breite Taille und standen entweder oberhalb der Erde oder waren mit dem Boden in der Erde begraben.

Jahrhundert v. Chr. auf dem Gebiet Georgiens gefundenen Kwewris hat sich der Boden verdichtet und ihre Form verändert, so dass sie das Gewicht der sie umgebenden Erde tragen konnten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass zu dieser Zeit damit begonnen wurde, die Kwewris in den Boden einzugraben.

Der Weinbau in Georgien: Eine historische Verbindung von Kirche, Weinbergen und Bewässerungskanälen

Die Entwicklung des Weinbaus in Georgien begann in der Zeit der antiken Kolonisation (VI. Jh. v. Chr.). Die ersten Erwähnungen finden sich in antiken Schriften aus dieser Zeit. In dieser Zeit verbreitete sich auch der Kult des Dionysos, aber nach der Bekehrung des Landes zum Christentum im 4. Jahrhundert n. Chr. erhielten sowohl der Wein als auch die Rebe unterschiedliche Bedeutungen. Neben der Gleichsetzung des Weins mit dem Blut Christi (ein Glaube, der in der gesamten christlichen Welt verbreitet ist) entwickelte sich in Georgien nach der Bekehrung ein weiterer interessanter Komplex: die Kombination von Kirche, Weinbergen und Bewässerungskanälen. Diese Trias war eine kleine Verwaltungseinheit mit theokratischen Befugnissen.

Alter Fund von Kwewri

Der Weinbau und die Weinberge spielten eine Rolle bei der Aufrechterhaltung der politischen und administrativen Einheit und bildeten somit die Grundlage für die Regierung des Landes. Darüber hinaus wird in Schriften über das vorchristliche Georgien darauf hingewiesen, dass das Anpflanzen und Bewässern von Weinbergen Symbole für die Gründung eines Staates waren. Ein Land, das auf einem solchen System basiert, wäre natürlich immer durch Wein gesichert. [Alter Fund von Kwewri © GNTA]

In den Klöstern hat man Wein in großen Mengen produziert. Der Weinkeller des Klosters von Nekressi beispielsweise hatte eine Fläche von etwa 200 m² und enthielt fünf Keltern, in denen jeweils 10 Tonnen Trauben gepresst werden konnten. Ähnliches gilt für die Weinkeller der Klöster von Ikalto, Gelati, Alawerdi und Wardsia, wo einige Weinkeller – Salchino und Saziwo genannt – erhalten geblieben sind. Im nahe gelegenen Dorf Wardsia, das im Mittelalter wahrscheinlich Teil der Klosterwirtschaft war, sind mehrere Dutzend in den Fels gehauene Weinpressen erhalten.

Georgischer Weinbau: Eine kulturelle Renaissance nach Jahrhunderten der Unterbrechung

Über den mittelalterlichen Weinbau und die Weinherstellung in Georgien gibt es einige schriftliche Quellen. Jahrhundert wurde der Weinbau in Georgien neu belebt, es entstanden neue Weinkellereien und der Handel mit den Nachbarländern begann.

Die ältesten Amphoren; Georgische Weinamphoren

Die Namen der Herkunftsorte verschiedener Weine tauchen während der Regierungszeit von König Teimuras I. und König Wachtang VI. auf. In dieser Zeit tauchen Quellen auf, in denen man verschiedene Weinbezeichnungen wie Bolnuri, Chornabudschuli, Kondoluri, Atenuri, Gawasuri usw. beschrieben und gelobt hat. Die meisten Weinbezeichnungen hat Wachuschti Batonischwili in seiner Beschreibung «über Königreich Georgiens» erwähnt, in der er sich auch auf Weine aus Achmeta und Manawi bezieht und Weine aus Kartli, Imereti, Guria und Samegrelo beschreibt – Regionen, in denen der Wein in großen Mengen hergestellt wurde und oft auch ins Ausland exportiert.

Ausländische Reisende lobten die kolchischen und kachetischen Weine und beschrieben manchmal die Traditionen der Weinherstellung und der Feste in Georgien.

Tbilissi: Weinanbau in der Hauptstadt Georgiens – Eine historische Tradition wiederbelebt

Auch der Weinanbau in Tbilissi verdient Beachtung. Die Stadt war bekannt für ihre Gartenberge, und im 18. Jahrhundert gehörten beispielsweise die Weinberge der Bezirke Krzanissi und Ortatschala Iulon und Anastasia, den Kindern von König Erekle II. Weinberge befanden sich auch im heutigen Bezirk Wera und dort, wo heute der Zoo steht, sowie im Garten von Prinz Dawit (heute Platz der Freiheit). Im Jahr 1823 wurden 7.000 Reben gepflanzt. Mit Weinbergen bedeckt war auch das linke Ufer von Mtkwari, sowie Territorien der heutigen Agmaschenebeli-Straße und des Bezirks Didube.

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